Bosnien und Herzegowina - auf Kroatisch "Bosna i Hercegovina"
Das Land und seine Geschichte
- Fläche: ca 51 km²
- Einwohner: 3,3 Mio.
- Nachbarländer: im Osten Serbien und Montenegro, Norden, Westen und Süden Kroatien
- Amtssprachen: Kroatisch, Serbisch und Bosnisch; unterschiedlicher Dialekt
- Währung: konvertible Mark
Bosnien war Teil des mittelalterlichen Königreichs Bosnien mit einer eigenen Kultur und Religion.
Osmanische Herrschaft: Im 15. Jahrhundert Eroberung Bosniens durch das Osmanische Reich; Islam und osmanische Einflüsse, welche das Land bis heute sichtbar prägen.
Österreich-Ungarische Herrschaft: Im 19. Jahrhundert wurde Bosnien Teil Österreich-Ungarns, was die Entwicklung des Landes ebenfalls beeinflusste.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde Bosnien Teil des Königreichts Jugoslawien, das nach dem zweiten Weltkrieg in eine sozialistische Republik umgewandelt wurde.
Mit Erklärung der Unabhängigkeit Bosnien-Herzegowinas von Jugoslawien fing 1992 der Bosnienkrieg an. Mehr als 100.000 Menschen starben im ganzen Land. Der schreckliche Krieg endete 1995 mit der Unterzeichnung des Dayton-Friedensabkommens.
Nationalflagge
![]() | Goldenes Dreieck
Das Blau und die Sterne symbolisieren die Europäische Union. |
Die schönsten Orte - meine Reiseempfehlungen
Sarajevo - Bascarsija
Die Hauptstadt Sarajevo ist ein Schmelztiegel der Kulturen und voller Sehenswürdigkeiten, Basare und Museen. Hauptattraktion für Touristen sind die vielen historische Bauwerke, wie die Gazi-Husrev-Beg-Moschee oder der Uhrturm Sahat Kula.
Bascarsija: Basar und das historische Stadtzentrum Sarajevo, im 15 Jahrhundert angelegt, als Isa-Beg Isakovic die osmanische Stadt unterhalb der Siedlung Vratnik gründete. "Bascarsija" ist türkisch und bedeutet Bas-Haupt oder Primär, carsija-Basar oder Markt. Offiziell ist das zwar nur der Name des zentralen Platzes, wird aber für das gesamte osmanische Marktviertel benutzt.
Besonderer historischer Fakt: Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin von Gavrilo Prinzip (serbischer Anhänger der Bewegung Mlada Bosna) wurden hier ermordet. Dieses Ereignis war mitunter der Auslöser für den ersten Weltkrieg.
1984 fanden in Sarajevo die XIV. Olympischen Winterspiele statt.
Mostar
Die historische Brücke über den Fluss Neretva in Mostar ist berühmt, war sie doch zur Zeit ihrer Erbauung im Jahr 1566 ein Meisterwerk der Ingenieurbaukunst. Seit Jahrhunderten ist sie symbolisches Bindeglied zwischen Ost und West, als Brücke der Verbindung von muslimisch geprägtem Ostteil mit dem stärker katholisch geprägten Westteil. 1993 von kroatischen Truppen zerstört, mit internationaler Hilfe wieder aufgebaut und 2004 wiedereröffnet, gehört die Brücke inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Blagaj
12 km südlich von Mostar gelegen, entspringt in Blagaj der Fluss Buna. Eine Schüttung von 43.000 Litern pro Sekunde macht die Buna zu einer der größten Karstquellen Europas. Das faszinierte schon einen osmanischen Wesir, der ein Derwisch Kloster (tekija) direkt neben der Quelle bauen ließ. Wer ein paar Tage in Mostar verbringt, sollte Blagaj nicht verpassen!
Pocitelj
Die Burg und Siedlung Pocitelj - die das Neretva Tal zumindest optisch beherrscht - wurde erstmals 1444 urkundlich erwähnt. Vermutlich wurde die befestigte Siedlung aber bereits 1383 im Auftrag des ersten bosnischen Königs Tvrtko I angelegt. Ihre wechselhafte Geschichte kann man heute noch sehr gut erkunden, da die Anlage gut erhalten ist.
Kravica Wasserfälle
Die Kravica Wasserfälle sind eines der atemberaubendsten Naturphänomene der Herzegowina. Höhe zwischen 26 und 28 Meter, Breite ca. 120 Meter; Schwimmen ist im glasklaren Wasser ebenfalls möglich. Früher wurden die Wasserfälle von Müllern zum Antrieb ihrer Wassermühlen genutzt, während sich heutzutage vor allem Badegäste an den Wasserfällen erfrischen.
Trebinje
Die malerische Altstadt, 26 km von Dubrovnik entfernt, wartet mit ihren jahrhundertealten orthodoxen und katholischen Kirchen auf, sowie mit der Arslanagic-Brücke aus dem 16 Jahrhundert, die als Meisterwerk osmanischer Baukunst gilt. Hauptattraktion in Trebinje ist Hercegovacka Gracanica, eine orthodoxe Kirche, die 2000 erbaut wurde und sich auf dem Berg Crkvina oberhalb von Trebinje befindet. Von hier aus bietet sich eine fantastische Sicht auf die gesamte Stadt. Die Idylle vollendet der kleine Fluss Trebisnjica welcher sich langsam durchs Stadtzentrum schlängelt und sich perfekt für eine entspannte Kanufahrt anbietet. Trebinje gilt mit 260 Sonnentagen und dem mediterranen Klima, als eine der wärmsten Städte Bosnien und Herzegowinas, was man dem Gemüt der super freundlichen Bewohner anmerkt.
Vjetrenica
Die Vjetrenica ist ein hydrologisch aktives, speläologisch strömendes Objekt mit 4 Wasserströmen, sowie etwa zehn kleineren, periodischen Wasserströmen mit unteririschen Seen. Gelegen ist sie im südlichen Teil des Dinarischen Gebirges, mit einem Zugang am unmittelbarem Rand des Popovo-Feldes, auf einer Höhe von 260 Meter über dem Meeresspiegel, 12 Kilometer entfernt vom Adriatischen Meer. Touristen können dieses, unter Naturdenkmalschutz stehende Georeservat, auf einem 1,8 km langen Pfad begehen. Seit Juni 2024 steht die Vjetrenica auch auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Neum
Neum ist die einzige Stadt Bosnien und Herzegowinas mit einem Zugang zum adriatischen Meer: Kleinere und größere Steinstrände und eine sehr gute Wasserqualität machen die Stadt zu einem attraktiven Ausflugsziel.
Im 17. Jahrhundert war die Gegend um Neum Zankapfel zwischen der Republik Venedig und der Republik Ragusa (Dubrovnik). Mit dem Frieden von Karlowitz im Jahre 1699 wurde der Landstreifen Teil des osmanischen Reiches, unter anderem weil die Republik Raugsa eine weitere Stärkung Venedigs in der Region verhindern wollte, den Osmanen als Puffer zum venetianischen Dalmatien überlassen, einen Landstreifen im Nordwesten des ragusischen Herrschaftsbereiches. Die Osmanen erhielten hierdurch erstmals einen Meereszugang zur Adria. Der Landstreifen wurde in der Folge Teil der Herzegowina.
Jajce
Jajce war der Königssitz in Bosnien, der Gründungsort der Volksrepublik Jugoslawien und ist berühmt für die gut erhaltene Altstadt, die rund um einen 20 m hohen Wasserfall der Pliva liegt. Die gesamte Stadt samt der historischen Befestigungsanlagen steht unter Denkmalschutz sowie auf der Warteliste zum UNESCO-Weltkulturerbe. Weitere Sehenswürdigkeiten: der Römischer Tempel des Gottes Mithras, der Wasserfall an der Pliva, das AVNOJ-Museum (Staatsgründung Jugoslawiens), der Turm des heiligen Lukas, die Esma-Sultanija-Moschee.
Travnik
In der Altstadt gibt es zahlreiche gut erhaltene Bauwerke aus osmanischer sowie Österreich-Ungarischer Zeit zu entdecken. Darunter auch die Bunte Moschee, die als eine der schönsten des Landes gilt. Eine gut erhaltene Festung aus dem 16. Jahrhundert ist ein weiteres Wahrzeichen der Stadt, sowie das Geburtshaus des Schriftstellers Ivo Andric, einem Literatur-Nobelpreisträger, das heute als Museum zu besichtigen ist.
Banja Luka
Die zweitgrößte Stadt in Bosnien und Herzegowina liegt im Norden des Landes, am Ufer von Vrbas. Von der Kastel-Festung aus dem 16. Jahrhundert hat man einen Panoramablick auf die Stadt. Die alte Moschee Ferhadija ist ein bedeutendes Beispiel osmanischer Architektur aus dem 16. Jahrhundert.
Bihac
Eine charmante Stadt im Nordwesten von Bosnien, am Ufer des Flusses Una, bekannt für ihre natürliche Schönheit und ihre reiche Geschichte. Der Fluss Una ist ein wahres Naturjuwel und ein beliebtes Ziel für Wassersportler (Kajak, Rafting). Wandern, Klettern und Skifahren ist in dieser Region ebenfalls sehr beliebt.
Der Bosnische Kaffee - die Seele Bosniens
Eine Einladung zum Kaffeetrinken ist in Bosnien oft auch eine Einladung zum Kennenlernen.
Traditionell wird der Bosnische Kaffee in einem Kupferkännchen (Džezva) mit Rahatlokum (einer Süßigkeit) und großem Zuckerwürfeln serviert. Dazu ein Glass Wasser.
Probieren Sie ihn - mit viel Ruhe und mit Genuss (sa ćejfom)!